Corona-Gespräche: Es sterben auch andere!

Bild von Vektor Kunst auf Pixabay

Auch wenn die vorangegangen Tweets Gesprächspotential liefern, möchte ich mich ganz auf den Einwurf von Patrice Kaiser konzentrieren. Für viele wird der auf dem ersten Blick unsinnig wirken, aber da er ein paar Likes erhalten hat, scheint es doch angebracht, im Detail die Fehler aufzuführen.

Patrice weist daraufhin, dass Akohol und Zigaretten viele tausend Menschen töten. Im Gegensatz zu der vom neuen SARS-CoV-2-Virus ausgelösten Covid19-Erkrankung, werden dort nicht so drastische Maßnahmen ergriffen.

Prinzipiell ist es erlaubt, bei der Beurteilung einer Situation nach ähnlichen Begebenheiten zu suchen, und zu schauen, wie dort gehandelt wurde.

Allerdings bräuchte man dann eine ähnliche Situation und müsste auch eine Bewertung der Vergleichssituation liefern. Die Bewertung können wir vorweg nehmen. Sie schimmert nur durch, da der Artikel sarkastisch ist – doch es ist davon auszugehen, dass er den unaufgeregten Umgang, wie bei den Raucher- und Trinkerkrankheiten bevorzugen würde. Sie würde aber dann nur eine Rolle spielen, wenn die Situationen tatsächlich vergleichbar wären.

Wie verhält es sich mit der Vergleichbarkeit:

Die durch Alkohol und Zigaretten ausgelösten Krankheiten sind:

  • gut erforscht und Gegenmaßnahmen und Therapien sind bekannt
  • sind nicht ansteckend, sondern werden durch eigenes Verhalten ausgelöst
  • sind gut handhabbar, da kurzfristig keine unerwarteten Peaks auftreten werden.

SARS-CoV-2 ist:

  • nahezu unbekannt, d.h. es gibt keine sicheren Heilmittel
  • ist ansteckend und lässt sich nicht durch Immunität und Impfungen einhegen
  • durch exponentielles Wachstum können schnell große Menschenmengen angesteckt werden und auch mit einer geringen Sterblichkeitsquote können die Opferzahlen schnell nach oben schnellen

Hier steht nun das eigentlich von vornherein Offensichtliche. Beides benötigt unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung. Die selbstinduzierten Raucher-/Trinkerkrankheiten benötigen ggfls. mehr Aufklärung und bessere Therapien, während es für SARS-CoV2 keine Therapien gibt und eine zu schnelle Ausbreitung die größte Gefahr ist.

Zugegeben, der Tweet von Patrice Kaiser war ein extrem abwegiger Whataboutism. Meistens liest man den Vergleich mit Krankenhauskeimen oder der Grippe.

Aber wenn man dort die Aufstellung macht, dann wird man ebenfalls Unterschiede finden. Grippe kann i.d.R. eingedämmt werden und multiresistente Keime verbreiten sich nicht derartig.

2 Kommentare

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


46 + = 47